Im Norden Skandinaviens, Nordschottland, Spitzbergen, Island, Grönland, Kanada, Alaska, Nordsibirien.
In allen Regionen tritt im Durchschnitt etwa einmal pro Woche ein helles Polarlicht auf, um die Tag- und Nachtgleichen etwas häufiger als zwischen November und Januar. Der wissenschaftliche Name für das Polarlicht ist Aurora borealis für das Nordlicht auf der Nordhalbkugel und Aurora australis für das Südlicht auf der Südhalbkugel.
Polarlichter entstehen, wenn elektrisch geladene Teilchen des Sonnenwinds aus der Magnetosphäre auf Sauerstoff- und Stickstoffatome in den oberen Schichten der Erdatmosphäre treffen und diese ionisieren. Bei der nach kurzen Zeit wieder erfolgenden Rekombination wird Licht ausgesandt. Polarlichter können verschiedene Farben haben, grünes Licht entsteht durch Sauerstoffatome, die in gut 100 km Höhe angeregt werden und mit anderen Teilchen zusammenstossen. Ohne Zusammenstoss emitieren Sauerstoffatome rotes Licht, was hauptsächlich in der dünneren Atmosphäre in höheren Schichten in etwa 200 km Höhe auftritt. Angeregte Stickstoffatome senden auch violettes bis blaues Licht aus. Zur Anregung von Stickstoffatomen sind jedoch sehr hohe Energien notwendig und deshalb lassen sich diese Farben nur bei starken magnetosphärischen Störungen beobachten. Es gibt 4 verschiedene Arten von Polarlichtern, welche abhängig von den Sonnenwinden sind: Corona, Vorhänge, ruhige Bögen und Bänder.
Vor oder ausserhalb der wissenschaftlichen Erklärungen bestanden zahlreiche Legenden und Sagen. Die Völker in Lappland, Sibirien und Alaska glaubten hier Zeichen ihrer Götter zu sehen. Die Zeichen galten oft als Vorboten für schlimme Zeiten wie Krieg, Pest, Hungersnot. Besonders im Mittelalter galten in Europa Polarlichter, ähnlich wie Kometen, als Vorboten kommenden Unheils. Im 18. Jahrhundert wurden dann die ersten Versuche unternommen, die Entstehung von Polarlichtern wissenschaftlich zu erklären.
Die energiereichen, elektrisch geladenen Teilchen des Sonnenwindes, die für die Entstehung von Polarlichtern verantwortlich sind, erzeugen elektromagnetische Felder, die schädigende Auswirkungen auf elektronische Einrichtungen ausüben können.
Skandinavien
Am besten kann man die Polarlichter nördlich des 60. Breitengrades in Norwegen, Schweden und Finland sehen. Eine gute Chance die Nordlicher zu sehen, besteht im Februar und März, sowie September und Oktober.
Schottland
Damit man die Nordlichter beobachten kann, muss man perfekte Wetterbedingungen haben und sich am besten ausserhalb einer Stadt aufhalten. Ein grossartiger Ort, um die Lichter zu sehen, sind die schottischen Inseln wie Orkney und Shetland. Der Galloway Forest Park ist der Park mit dem dunkelsten Nachthimmel im Land. Wenn die Polarlichter nicht in Erscheinung treten, kann man eine riesige Anzahl von Sternen sehen.
Spitzbergen
Eine gute Reisezeit für eine Nordlichtreise nach Spitzbergen ist Februar oder Oktober. Da herrscht an Dunkelheit kein Mangel, aber man hat tagsüber ein paar Stunden Tageslicht oder zumindest Dämmerung. Von November bis Februar bleibt es auf den Spitzbergen dunkel.
Island
In Island kann man mit etwas Glück Nordlichter fast 8 Monate im Jahr von Anfang September bis Ende April sehen. Man kann die Nordlichter sogar von Reykjavik oder Akureyri sehen, man muss also nicht einmal die Stadt verlassen. Man kann auch eine der vielen Nordlicht-Touren buchen, wo man mit dem Bus in die Natur hinausfährt. Natürlich kann man auch selber ein Auto mieten und sich auf die Jagd machen. Eine Bootstour ist eine weitere Möglichkeit.
Grönland
Polarlichter kann man von Ende August bis April in Grönland sehen mit minimaler Lichtverschmutzung.
Kanada
Kanada ist als Land für die Nordlichter besonders prädestiniert, denn viel Landfläche liegt in der Nähe der Polregion. In den Weiten des Yukon lassen sich die Polarlichter wunderbar beobachten, in dem riesigen Territorium gibt es viele Gebiete ohne künstliche Lichtverschmutzung. Sowohl in British Columbia als auch in Alberta kann man die Aurora borealis beobachten. Yellowknife in Northwest Territorien wird die nordamerikanische Hauptstadt der Nordlichter genannt.
Alaska
Die beste Zeit das Naturschauspiel Polarlichter in Alaska, dem grössten und nördlichsten Bundesstaat der USA geniessen zu können, ist zwischen September und März. Prinzipiell gibt es Polarlichter das ganze Jahr über. Doch wegen der ständigen Helligkeit in den Sommermonaten sind sie nicht wahrnehmbar.
Nordsibirien
Um das Polarlicht in Russland zu beobachten, benötigt man mit dem Flugzeug nur etwa 1.5 Stunden von Sankt Petersburg und etwa 2 Stunden von Moskau. Die geringe Bevölkerungsdichte des russischen Nordens und daher fast kein Kunstlicht, machen die Lichtfarben noch intensiver und bunter.